Aktuelle Themen


Thema: Taunusstein nimmt Klimaschutz nicht ernst genug

BUND unterstützt Forderungen von AkTE

 

Der Widerstand der Taunussteiner Stadtverordnetenversammlung gegen den Bau von Windkraftanlagen in den regionalplanerisch ausgewiesenen Bereichen hat nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Taunusstein (BUND) mit dazu beigetragen, dass der Wald auf dem Taunuskamm so aussieht, wie wir ihn aktuell wahrnehmen - großflächig abgestorben bzw. vertrocknet. Sicherlich wären auch mit dem Bau von Windkraftanlagen (WKA) diese aktuellen Schäden im Stadtwald nicht zu verhindern gewesen.

 

Aber durch die "Vogel-Strauß-Politik" und fehlende Alternativen, werden wir den Klimawandel nicht aufhalten. Stattdessen versucht die Stadt mit zahlreichen Wiederanpflanzungsaktionen, sich ein Wald-Retter-Image zu geben. Wenn die Verantwortlichen nicht den mutigen Entschluss fassen, sich für WKA zu entscheiden, um langfristig die Treibhausgasemmissionen bzw. die Erderwärmung zu reduzieren, sind weitere Schäden für den Wald und die Landwirtschaft sowie gesundheitliche Belastungen für die Taunussteiner Bürgerinnen und Bürger unausweislich. Auch hierfür tragen die Stadtverordneten dann die politische Verantwortung. Natürlich werden WKA das Landschaftsbild verändern - aber haben das die Borkenkäfer- und Dürreschäden nicht auch getan!?

  

Um den Anforderungen zumindest teilweise gerecht zu werden, fordert der BUND die Stadt Taunusstein auf, die Stelle eines Klimaschutzmanagers bzw. einer Klimaschutzmanagerin auszuschreiben. Diese komplexen und interdisziplinären Aufgaben von den Fachbereichen "nebenbei" mitzudenken, wird der Verantwortung der größten Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis nicht gerecht. Die "Stadt im Grünen" wird sich ansonsten unweigerlich zu einer "Stadt in Trockenheit und Hitze" entwickeln.

 

BUND Ortsverband Taunusstein; Thomas Petsch, Thomas.Petsch@BUND.net

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250705 AkTE zu Verzicht auf WKA.pdf
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Thema: Reaktivierung der Aartalbahn

Keine Entwidmung der Aartalbahn

Die Umweltverbände BUND Rheingau-Taunus, Wiesbaden und Taunusstein, der VCD Wiesbaden & Rheingau-Taunus und ProBahn lehnen die Forderung der Bürgerinitiative Radweg Aartalbahn ab, auf der Aartalbahntrasse einen Radweg einzurichten, anstatt den Bahnverkehr zu reaktivieren.

Die Forderung nach der Entwidmung und dem Abriss der Bahnstrecke ergäbe nach der Einschätzung der

Verbände keinen Sinn. Taunusstein als größte Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis sowie die Kreisstadt Bad Schwalbach würden damit für immer von einer Schienenanbindung abgehängt und bekämen dafür nur einen touristischen Radweg, der für berufliche Rad-Pendlerinnen und -Pendler kaum einen Nutzen hätte. Künftigen

Generationen würde damit ein leistungsfähiger und klimafreundlicher Schienen Personenverkehr dauerhaft vorenthalten.

Ein weiteres Gegenargument sei, dass es mit der möglichen Führung eines Radweges auf einer Spur der Bundesstraße 54 und mit dem teilweise ausgebauten Radweg auf dem Graf-Hülsen-Weg zwei sinnvolle Alternativen gäbe. Die Bürgerinitiative gehe auch nicht darauf ein, dass die Aartalbahn als Denkmal

ausgewiesen wurde und damit nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz vor Zerstörung, Beseitigung und Umgestaltung geschützt sei.

Dagegen wäre eine Schienenverbindung eine erhebliche Verbesserung auch für Radfahrende, die dann jeweils die kürzeren Strecken zu den Bahnhaltepunkten (z. B. in Bad Schwalbach und Wiesbaden) per Fahrrad und die lange Strecke per Zug und Fahrradmitnahme zurücklegen könnten.

Die Machbarkeitsstudie für eine Reaktivierung der Aartalbahn, so Andreas Lange vom BUND Rheingau-Taunus-Kreis, gehe von einer Verlagerung von über 600 Fahrten pro Tag vom MIV (Auto) auf die Aartalbahn aus, es seien 3.000 Fahrgäste pro Tag prognostiziert. Die so genannte Standardisierte Bewertung ergäbe mit dem Nutzen-

Kosten-Faktor von 2,12 einen hervorragenden Wert.

Mit Akku-Elektro-Triebfahrzeugen stehen heute moderne, umwelt- und klimafreundliche Fahrzeuge mit hohem Beschleunigungsvermögen zur Verfügung. Derartige Triebwagen lösen beispielsweise ab Dezember 2025 Dieseltriebwagen auf einem 240 Kilometer langen Netz in der West- und Südpfalz ab, so Stephan Kyrieleis

vom VCD Wiesbaden. Auch die von der BI angeführten unvermeidlichen Kostensteigerungen sprechen nicht gegen eine Reaktivierung, da auch der monetäre Nutzen entsprechend der Inflation ansteigt. Die Nutzen-Kosten-Untersuchungen berücksichtigen dies, indem die Bewertung mit den Werten für einen vorgegebenen

Zeitraum berechnet werden.

„Die Reaktivierung der Aartalbahn ist für uns ein unverzichtbarer Baustein für ein zukunftsfähiges und klimaschonendes Mobilitätsangebot zwischen dem Rheingau-Taunus-Kreis und Wiesbaden“, stellt Lange abschließend fest. „Forderungen zur Umwidmung der Bahntrasse sollten daher schnellstens in der Schublade

verschwinden."

 

BUND Rheingau-Taunus; Für den Vorstand: Andreas Lange, Andreas.Lange@BUND-rheingau-taunus.de

BUND Wiesbaden; Julia Beltz,  65207 Wiesbaden, julia.beltz@bund-wiesbaden.de

BUND Ortsverband Taunusstein; Thomas Petsch, Thomas.Petsch@BUND.net

VCD Wiesbaden & Rheingau-Taunus; Kreisverband Wiesbaden/Rheingau-Taunus e.V.c/o Andreas Henning, 65187 Wiesbaden, andreas.henning@vcd-wiesbaden.de VCD Wiesbaden, Stephan Kyrieleis, sky@trampage.de

ProBahn; Philipp Loth, Stellv. Landesvorsitzender,  philipp.loth@pro-bahn-hessen.de, Barbara Grassel, Regionalvorsitzende Großraum Frankfurt, barbara.grassel@pro-bahn-hessen.de 

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Pressemitteilung Aartalbahn vs Radweg.p
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Arnika hat es geschafft!

Anpflanzungsaktion des BUND-Ortsverbands Taunusstein war erfolgreich,

Im Mai 2022 haben BUND-Mitglieder aus Taunusstein auf vier kleinen Flächen bei Neuhof und bei der Platte Arnika-Pflanzen ausgebracht. Dies waren im Botanischen Garten Marburg/Lahn im Rahmen des Projektes „Arnika Hessen“ angezogen worden. Die Standorte waren von Dr. Wolfgang Ehmke an solchen Stellen ausgesucht worden, wo aufgrund seiner langjährigen Kenntnisse auch früher schon die Arnika vorgekommen ist. Wegen intensiver Beweidung und Stickstoffeintrag aus der Luft waren sie dort verschwunden.

 

Jetzt macht sich die ständige Betreuung der Pflänzchen bezahlt. Von den etwa 400 ausgepflanzten Exemplaren haben viele Rosetten den Winter überstanden und beginnen jetzt zu blühen. In Neuhof wurden bisher 31 Blüten gezählt, an der Platte sind es 46 Blüten. Schon von weitem kann man die dottergelben Blütenblätter leuchten sehen!

 

Auch Frau Prof. Dr. Ilona Leyer von der Hochschule Geisenheim, die das Projekt mitbetreut, freut sich über den Erfolg. Die Neuhofer Fläche, die vom BUND-OV gepachtet wurde, war schon vorher besonders artenreich und hat bei der Wiesenmeisterschaft des Landschaftspflegeverbandes Rheingau-Taunus vor zwei Jahren den Ersten Preis gewonnen. Inzwischen hat sich die Artenvielfalt dort weiter erhöht, dank einer umsichtigen Beweidung mit Galloway-Rindern einer naturschutzverbundenen Landwirtin.

 

Solche gut betreuten Auspflanzaktionen sind wichtig, weil die Arnika stark gefährdet ist und schon viele Wuchsorte im Taunus verloren hat, wie auch ein Blick in die jüngst erschienene Taunusflora zeigt. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Kleinod der Natur weiterhin der Taunussteiner Gemarkung erhalten bleibt.